Was die Zentren des kapitalistischen Weltsystems von der
Peripherie wollen, sind somit ausschließlich deren Ressourcen, die ausgebeutet
und in die »Erste Welt« verfrachtet werden sollen – während die Bevölkerung
dieser Regionen ausgegrenzt und an Fluchtbewegungen gehindert wird … Das
Aufkommen dieses Krisenimperialismus hat längst zu einer entsprechenden
Umstrukturierung der militärischen Apparate der Zentren geführt, die auf den
Aufbau hochflexibler Hightech-Eingreiftruppen abzielt. Generalstabsoffizier Reinhard
Herden, Bereichsleiter für Analysen und Risikoprognosen des Amtes für
Nachrichtenwesen der Bundeswehr, brachte diesen Wandel mit der für Militärs
üblichen Menschenverachtung schon zu Beginn des entsprechenden Umbaus der
Bundeswehr auf den Punkt. Laut Herden werden in diesem Jahrhundert »die jetzt
in Frieden lebenden wohlhabenden Staaten gegen die Völker der armen Staaten und
Regionen ihren Wohlstand verteidigen müssen. Der Menschheit steht ein
Jahrhundert des Mangels bevor. Um Dinge, die man einmal kaufen konnte, wird man
Krieg führen müssen.« Das poststaatliche Feindbild, das den Neoimperialisten
des 21. Jahrhunderts aus der fortschreitenden Krisendynamik erwachsen werde,
umschrieb Herden als archaische »Krieger«, als »Banditen, die keine Loyalität kennen,
aus Gewohnheit Gewalt anwenden und an Recht und Ordnung kein Interesse haben«.
Zitiert aus dem Artikel „Neue Weltordnungskriege“ des
Publizisten Tomasz Konicz, veröffentlicht auf:
"Anfang des Jahres beschlossen 12 Großkonzerne, eines ihrer
drängendsten Probleme selbst in die Hand zu nehmen. Unter Federführung des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie einigten sich Aurubis, BASF, Bayer,
BMW, Chemetall, Daimler, Evonik Industries, Georgsmarienhütte Holding, Bosch,
Stahl-Holding-Saar, ThyssenKrupp und Wacker Chemie auf die Gründung einer 'Rohstoffallianz'.
Der weltweite Wettbewerb um die Gewinnung von Metallen oder
seltene Erden sei im Grunde 'ein
zweiter kalter Krieg', Deutschland aber experimentiere noch mit
3D-Modellen herum, sagt Ulrich Grillo: „Das Modell '3D', also dass wir nur von
Dienstleistungen, Dichtern und Denkern leben, wird nicht funktionieren“.
(Ulrich Grillo, Vorstandsvorsitzender der Duisburger
Grillo-Werke und seit kurzem designierter Nachfolger von Hans-Peter Keitel als
Präsident des erwähnten Bundesverbandes der deutschen Industrie.)
„Damit wollen wir eine engere Vernetzung von Politik und
Wirtschaft bei diesem wichtigen Zukunftsthema gewährleisten“ - Philipp Rösler, 28. August 2012.