Dass den Medien in bürgerlichen Demokratien auch und vor
allem die Aufgabe der „Gedankenkontrolle“ der Bürgerinnen und Bürger zukommt,
hat Noam Chomsky, der meistzitierte Intellektuelle der Welt, in etlichen
Publikationen herausgearbeitet und belegt. Diese Funktion der Medien wird – vor
allem wohl aufgrund der Zunahme an Kriegen und gesellschaftlicher Segregation –
für immer größere Bevölkerungsteile aktuell evident. Sie betiteln die Medien
daher als „Lügenpresse“,
legen Programmbeschwerden
ein und „basteln“ sich ihre Informationen mehr und mehr aus den wenigen
unabhängigen Medien und im Netz zusammen. Wie aber ist es nun um „unsere“
Medien bestellt? Welche Prozesse und Wirkungen zeichnen sich ab? Und ist das
Wort „Lügenpresse“ dummrechte Kritik und also Tabu? Zu diesen Fragen sprach
Jens Wernicke mit dem Journalisten und Medienkritiker Walter van Rossum, der
hierzu einen klaren Standpunkt vertritt.
(Walter van Rossum ist
Autor, Medienkritiker und Investigativjournalist. Er studierte Romanistik,
Philosophie und Geschichte in Köln und Paris. Mit einer Arbeit über Jean-Paul
Sartre wurde er 1989 an der Kölner Universität promoviert. Seit 1981 arbeitet
er als freier Autor für WDR, Deutschlandfunk, Zeit, Merkur, FAZ, FR und
Freitag. Für den WDR moderierte er unter anderem die „Funkhausgespräche“.)
Das Interview: www.nachdenkseiten.de/?p=24698#more-24698
Hierzu passt:
Vormaliger technischer Direktor der NSA warnt vor
totalitärem Geheimdienst ... Die Chancen, dass Whistleblower und solider Journalismus
Kriege in unserer scheinbar aufgeklärten Informationsgesellschaft verhindern
können, stehen allerdings schlecht. Kein Aufschrei war in den Medien hörbar,
als Berlin der Regierung in Kiew die Militäroffensive finanziell
subventionierte. Stattdessen tischen uns öffentlich-rechtliche Medien obskure
Falschmeldungen über politische Gegner auf, während atlantisch gut
vernetzte Schreiber unerwünschte
Kritiker dämonisieren ... Statt das Ausspähen der eigenen Bevölkerung effizient zu
unterbinden, bezahlt der deutsche Staat sogar hierfür rund eine
Milliarde Euro an Steuergeldern.
Der Bericht: www.heise.de/tp/artikel/43/43942/1.html