Die Flucht des Systems in die Selbstzerstörung - die den
amoklaufenden Terroristen zu ihrer Avantgarde macht - kommt auch in den
Produkten der Kulturindustrie zu Geltung, die sich im Weltuntergang, in der
Zombieapokalypse suhlt. Nicht nur im Kino, auch im Computerspiel als dem
avanciertesten industriekulturellen Produkt, ist die Apokalypse längst zum
Mainstream geworden.
Die zunehmende Krisenkonkurrenz bringt eben entsprechende
Kulturprodukte hervor, in denen diese Realitäten gespiegelt werden: von
Breaking Bad bis Game of Thrones. Das System kann Alternativen zur
kapitalistischen Dauerkrise nicht verhandeln, deswegen schwitzt es die Ahnung
seiner letalen Krisis in einer Flut brutalster Weltuntergangsprodukte heraus.
Der Spätkapitalismus bringt in seiner Kulturindustrie eine
regelrechte Todeskultur hervor, die den Weltuntergang in ästhetisch reizvolle
Bilder verpackt. Womit sich der Kreis zu der Todessekte Islamischer Staat
schließt, die gerade kein Anachronismus ist, sondern Produkt der krisenhaften
kapitalistischen Globalisierung: sowohl auf ideologischer Ebene, in der
expliziten Todessehnsucht, die der IS mit der Kulturindustrie teilt, wie auch
organisatorisch, als global agierendes Netzwerk und Label, mit dem sich jede
autoritäre Persönlichkeit identifizieren kann, die an den krisenbedingt
eskalierenden Widersprüchen zerbricht ..."
Eine kulturpolitische Analyse: www.heise.de/tp/artikel/48/48780/1.html
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