11.07.2016

Apokalypse als Mainstream: Todeskultur

Die Flucht des Systems in die Selbstzerstörung - die den amoklaufenden Terroristen zu ihrer Avantgarde macht - kommt auch in den Produkten der Kulturindustrie zu Geltung, die sich im Weltuntergang, in der Zombieapokalypse suhlt. Nicht nur im Kino, auch im Computerspiel als dem avanciertesten industriekulturellen Produkt, ist die Apokalypse längst zum Mainstream geworden.
Die zunehmende Krisenkonkurrenz bringt eben entsprechende Kulturprodukte hervor, in denen diese Realitäten gespiegelt werden: von Breaking Bad bis Game of Thrones. Das System kann Alternativen zur kapitalistischen Dauerkrise nicht verhandeln, deswegen schwitzt es die Ahnung seiner letalen Krisis in einer Flut brutalster Weltuntergangsprodukte heraus.
Der Spätkapitalismus bringt in seiner Kulturindustrie eine regelrechte Todeskultur hervor, die den Weltuntergang in ästhetisch reizvolle Bilder verpackt. Womit sich der Kreis zu der Todessekte Islamischer Staat schließt, die gerade kein Anachronismus ist, sondern Produkt der krisenhaften kapitalistischen Globalisierung: sowohl auf ideologischer Ebene, in der expliziten Todessehnsucht, die der IS mit der Kulturindustrie teilt, wie auch organisatorisch, als global agierendes Netzwerk und Label, mit dem sich jede autoritäre Persönlichkeit identifizieren kann, die an den krisenbedingt eskalierenden Widersprüchen zerbricht ..."
Eine kulturpolitische Analyse: www.heise.de/tp/artikel/48/48780/1.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen