Kriegsgewinner: Gibt es Profiteure des Krieges? Natürlich
gibt es sie. Und sie verdienen gigantische Summen. Der Journalist Markus
Bickel, der gerade ein Buch mit dem Titel „Die Profiteure des Terrors – Wie
Deutschland an Kriegen verdient und arabische Diktaturen stärkt“ veröffentlicht
hat, zeigt im Interview mit Marcus Klöckner für die NachDenkSeiten auf, welche
Dimensionen die weltweite Rüstungsindustrie mittlerweile angenommen hat.
- Unter den Top Ten der größten Rüstungskonzerne der Welt
befinden sich ausschließlich Unternehmen aus Westeuropa und den USA. Und auch
unter den größten hundert Unternehmen erwirtschafteten Betriebe in
Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien und den Vereinigten
Staaten 2015 mehr als achtzig Prozent der Umsätze. Direkt dahinter folgen
Firmen aus Russland, Südkorea, Israel und Indien ...
Was die Profite anbelangt, stehen Lockheed Martin, Boeing,
Raytheon, Northrop Grumman und General Dynamics ganz oben: Die globalen Top
Five erwirtschafteten 2015 fast 16 Milliarden US-Dollar Gewinn ...
Internationalisierung heißt hier, dass man sich mit
einheimischen Firmen in Staaten wie Südafrika, aber auch Italien zu Joint
Ventures zusammenschließt, also Länder, in denen die Ausfuhrbestimmungen für
Militärtechnologie und Rüstungsgüter weitaus weniger strikt gehandhabt werden
als in Deutschland. So gelangten von der italienischen Rheinmetall-Tochter RWM
Italia produzierte Bomben der MK-80-Serie an die saudische Luftwaffe, die sie
wiederum über einem Wohngebiet in Aden abwarf. Und die Rheinmetall Denel (RMD),
an der der Mutterkonzern in Düsseldorf 51 Prozent hält, betreibt in den
Vereinigten Arabischen Emiraten eine Munitionsfabrik ...
Vier Millionen Barrel Erdöl passieren täglich die Meerenge
von Bab al-Mandab an der Küste vor dem Jemen – eine Lebensader der
Weltwirtschaft. Die zu verteidigen, ist der deutschen Diplomatie wichtiger als
der Einsatz für ein sofortiges Ende der verheerenden Luftangriffe, bei denen in
den vergangenen beiden Jahren seit Beginn des Kriegs mehr als 10.000 Menschen
getötet wurden. Und durch den anhaltenden Export von Kriegsschiffen an
Saudi-Arabien wird die Seeblockade des Jemens sicherlich auch nicht beendet.
Dabei ist diese dafür verantwortlich, dass humanitäre Hilfe nicht an die
Bevölkerung gelangen kann – obwohl mehr als die Hälfte der 24 Millionen Bewohner
diese dringend benötigt ...
Drei Viertel der Profite werden mit der Ware erwirtschaftet,
ohne die jeder Krieg zum Erliegen kommen würde: Munition. Diesen Geschäften
müssen seitens der Politik Riegel vorgeschoben werden. -
Das ganze Interview: www.free21.org/ein-teufelskreis-von-aufruestung-militarisierung-und-repression
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