Mit der Veröffentlichung eines neuen „Reflexionspapiers“ zur
Militarisierung der EU und eines Konzepts für einen „Verteidigungsfonds“ treibt
die EU-Kommission die Militarisierung des Staatenbundes voran. Künftig sollen
jährlich 1,5 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt für die Rüstungsforschung und
-entwicklung bereitgestellt werden; die Gelder sollen als Anreiz dienen, die
Rüstungsindustrie EU-weit stärker als bisher zu verschmelzen. Darüber hinaus
stellt die Kommission Szenarien für die Militärpolitik zur Debatte, die auf
„strategische Autonomie“ zielen und es der EU auf lange Sicht ermöglichen
sollen, nicht nur „an der Seite ihrer Hauptverbündeten“, sondern bei Bedarf
auch „allein zu handeln“.
Aus dem Bericht auf German Foreign Policy: Nationale
Vorbehalte sollten letztlich auch für die Kriege der EU fallen, hat am
gestrigen Mittwoch Manfred Weber (CSU), der Fraktionsvorsitzende der
Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament, verlangt: Künftig sollten
"europäische Soldaten durch das Europäische Parlament in den Einsatz
geschickt" werden.[9] Man müsse "ein starkes durchsetzungsfähiges
Europa" aufbauen, äußert Weber zur Begründung. Begleitend müsse man
"ein Bewusstsein für unsere europäische Identität" aufbauen: "Es
geht heute nicht mehr um eine deutsche Leitkultur, sondern eine europäische
Leitkultur. Diese europäische Leitkultur müssen wir verteidigen und, wenn
möglich, global behaupten."
Quelle: www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59613
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